Stinkende Abfallberge am Fuß der Akropolis

Die griechische Hauptstadt Athen droht im eigenen Müll zu versinken.


Nach sechs Tagen Streik der Müllabfuhr lagen an fast allen Straßen der Vier-Millionen-Metropole riesige stinkende Abfallberge. Athens Bürgermeister Nikitas Kaklamanis appellierte am Donnerstag erneut an die Bürger, ihren Müll vorerst zu Hause zu sammeln. Die Müllwerker rief er auf, ihren Streik zu beenden, weil die Menschen dadurch Gesundheitsgefahren ausgesetzt seien.

Auch viele Einwohner protestierten: "Es stinkt widerlich. Die Gesundheit der Kinder ist wichtiger als die Forderungen der Streikenden", sagte eine Frau im Fernsehen. Neben dem Eingang der Volksschule im Stadtteil Kypseli lag ein fast drei Meter hoher Müllberg. Streunende Katzen und Hunde wühlten im Müll, wie im Fernsehen zu sehen war.

Die Streikenden wenden sich gegen eine Rentenreform, die die konservative Regierung in Athen durchsetzen will. Die umstrittene Rentenreform sieht unter anderem vor, dass Arbeitnehmer zwei Jahre länger arbeiten müssen, bevor sie in den Ruhestand gehen können.

Die Situation in Athen wurde am Donnerstag zusätzlich durch einen 24-stündigen Streik bei den drei U-Bahn-Linien verschlimmert. Zehntausende von Athenern waren auf die Busse angewiesen, um zur Arbeit zu kommen. Im Zentrum Athens kam es zu riesigen Staus, da viele Pendler mit dem eigenen Auto zur Arbeit fuhren.