Die Großstadt Köln ist bekannt für ihre Weltoffenheit und viele der knapp eine Million Menschen, die in Köln leben, haben diese Stadt gerade deswegen zu ihrer Wahlheimat gemacht. Die Ursprünge dieser Einwanderer sind in über hundert verschiedenen Ländern zu finden. Stets im Gepäck dieser Neu-Kölner ist eine Fülle von kulturellen Schätzen, die in Köln zusammen finden und immer wieder neu gemischt und bereichert werden - eine Garantie für die ständige Veränderung und Inspiration.





Und so kam auch Raimund Kroboth 1977 von Bayern nach Köln. Er ließ sich nieder auf der rechten Rheinseite, die in kölscher Mundart auch die „Schäl Sick“ (falsche Seite) genannt wird. „Falsch“, weil sie weder Dom noch Stadtmitte hat und protestantisch im katholischen Rheinland ist. Das aber hinderte den Komponisten und Musiker nicht, vielmehr nutzte er die Narrenfreiheit, welche die Kölner der rechten Rheinseite haben. Hier ist Platz für unkonventionelle Strömungen, ungewöhnliche Ideen und genau jene hat der Gründer der Schäl Sick Brass Band gesucht und gefunden.

Integriert sind hier Künstler aus vielen verschiedenen Ländern und Regionen der Welt. Da gibt es Iwanka, eine Sängerin aus Bulgarien, die Balkan Flair und Lebensenergie mit Musik und traditioneller Kostümierung verbreitet. Die Stammtruppe bestehend aus Percussionist, Schlagzeuger und vier Bläsern, sorgt für den entsprechenden Rhythmus, so dass die Musik in die Beine geht. Geblasen wird auf allem was guten Klang hergibt: auf Trompeten, Melodika, Saxophonen, Posaunen und sogar für besondere Anlässe auf dem Alphorn als traditionell alpländisches Instrument.

Aber damit nicht genug. Um diese Stammbesetzung von neun Multiinstrumentalisten zum vollen Einsatz zu bringen, lädt die Schäl Sick Brass Band ebenso enthusiastische und experimentierfreudige Musiker aus Australien, Ägypten, Nigeria, Guinea, Indien, Amerika, dem Bergischen Land etc. ein. Diese special guests bringen neues Klangmaterial, zahlreiche traditionelle Instrumente aus ihren Herkunftsländern und ihren musikalischen Erfahrungsschatz mit, sodass die Schäl Sick Brass Band ein grenzenloses und innovatives Repertoire entwickelt hat. Und so gelingt es den Musikern der Band immer wieder mit künstlerischen Geschick scheinbar Unvereinbares zu vereinen.
Kombiniert werden Stilrichtungen von Rock, Funk, Hip Hop, Rap, Folklore, Marschmusik bis hin zum Jazz. Kubanische, griechische, latin-, afro- und orientalische Klänge und Rhythmen gehören ebenso dazu wie das Böhmisch-Bayrische. Während der Konzerte wird dann auch mit dem entsprechend weltläufigen Instrumentarium gearbeitet – Tavil, Kanjira, Dhol, Dolki, Omele, Sekere, Gangan, Thereminvox und viele mehr.

Eingeladen und mitgenommen wird man zu einem klangvoll visuellen Hochgenuß - eine Reise durch die ganze Welt - meist zu fröhlichen Festen und Feiern mit ausgelassener, optimistischer Stimmung, die mit Sicherheit übergreift, so dass letztendlich niemand sitzen bleibt und alle mitfeiern. Da die Band nie nur einen Blickwinkel wählt, wie Musiker-, Instrumenten- und Musikstilwahl bereits überzeugend beweisen, haben auch melancholische und poetische Atmosphären ihren Raum.

Die Schäl Sick Brass Band macht ihrem Namen und ihrem Ruf alle Ehre. Sie bringen auf so unkonventionelle Weise mit einer unverwechselbaren kölschen Leichtigkeit ein jedes Publikum zum feiern – ein jedes Konzert bleibt einzigartig.

Mit acht anderen Musikern entstand etwas völlig Neues, was Köln und die Welt bis dato noch nicht gesehen und gehört – viel mehr noch – nicht genossen hatte.

Genuß ist das Stichwort, das häufig fällt, wenn versucht wird die Schäl Sick Brass Band in Worte zu fassen, ein sinnlicher Genuß, vergleichbar mit einer kulinarischen Köstlichkeit aus vielen unterschiedlichen Spezialitäten, vereint zu einem Gesamtkunstwerk, das alle Sinne verwöhnt.


Besetzung der Band

Raimund Kroboth (Bayern, Deutschland) Arrangement, Komposition, Gitarre, Waldzither, Mandola
Udo Moll (Deutschland) Trompete, Melodika
Detlef Heidkamp (Deutschland) Altosaxophon, Baritonsaxophon
Marcellus Seng (Deutschland) Sopran-, und Tenorsaxophon, Gesang
Matti Muche (Deutschland) Trombone
Joachim Gellert (Deutschland) Tuba
Afra Mussawisade (Iran) Percussion
Florian Bungardt (Deutschland) Schlagzeug

Christoph Stoll Technik