Drogenhandel, illegaler Waffenbesitz, eine blutige Attacke auf Polizisten: 42 Personen aus einem Dorf in den als gesetzlos bekannten Bergen Kretas müssen sich in einem Monsterprozess vor Gericht verantworten.

Unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen hat in Athen ein spektakulärer Drogenprozess gegen 42 Bewohner eines Dorfes auf der Insel Kreta begonnen. Den angeklagten Männern aus dem Bergdorf Zoniana, das in den als gesetzlos bekannten Bergen im Westen der Insel Kreta liegt, wird unter anderem Drogenhandel und unerlaubter Besitz von Waffen und Sprengstoff vorgeworfen. Sie sollen zudem mit Hilfe von Bulldozern Bankomaten geplündert haben. In dem Prozess, der auf mehrere Monate angesetzt ist, sollen rund 400 Zeugen aussagen.

Einigen der im November 2007 festgenommenen Männern wirft die Anklage außerdem versuchten Mord vor. Sie sollen Polizisten mit Schnellfeuergewehren beschossen und drei von ihnen verletzt haben, als diese in dem Dorf einen Drogendealer festnehmen wollten. Daraufhin hatte die Polizei mit einem Großaufgebot und unter Einsatz von Hubschraubern und Panzerfahrzeugen das gesamte Dorf gestürmt. Die Gegend, in der das Dorf liegt, ist wegen seiner Cannabisproduktion berüchtigt. Es war dort bereits mehrfach zu Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen.