Griechenlands konservative Regierung unter Ministerpräsident Kostas Karamanlis hat bei der von ihr geplanten Aufhebung des Religionsunterrichts als Pflichtfach an öffentlichen Schulen einen für sie peinlichen Rückzieher machen müssen.

Die orthodoxe Kirche von Griechenland hat mit den griechischen Unterrichtsbehörden vereinbart, dass nur nichtorthodoxe Schüler vom Religionsunterricht befreit werden können, wie Kathpress gestern meldete.

Eine Gesetzesinitiative der Regierung in Athen hatte ursprünglich vorgesehen, allen Schülern die Möglichkeit zu geben, dem Religionsunterricht fernzubleiben. Die orthodoxen Bischöfe hatten daraufhin erklärt, ein solches Gesetz verstoße gegen Bestimmungen der Verfassung. Die Regierung machte dagegen geltend, die Neuregelung entspreche den Verpflichtungen des Landes in der EU. 98 Prozent der Griechen sind orthodoxer Konfession. Die Orthodoxie wird in der griechischen Verfassung als "herrschende Religion" anerkannt.