Ein Seebeben der Stärke 6,9 hat weite Teile
Griechenlands erschüttert. Dabei wurden auf Kreta drei Menschen
verletzt. Am schwersten getroffen wurde nach Angaben des Zivilschutzes
das Dorf Mitata auf der Insel Kythera.

In dem Dorf, das nahe am Zentrum des Bebens
liegt, stürzten offiziellen Angaben der grösste Teil der Kirche sowie
vier Häuser ein. Weitere 50 Häuser wurden schwer beschädigt. «Das Beben
dauerte lange und war sehr stark», berichtete ein Polizist.

Das Epizentrum des Bebens, das bis nach Ägypten, Süditalien
sowie im Südosten der Türkei und auf Zypern zu spüren war, lag nach
Angaben des seismologischen Instituts von Athen 215 Kilometer
südwestlich der Hauptstadt, 70 Kilometer unter dem Meeresboden zwischen
dem Peloponnes und Kreta.
Eine Flutwelle gab es nicht.

Nach Radioberichten versetzte das Beben
Millionen Menschen in fast allen Landesteilen in Angst und Schrecken.
Tausende liefen auf die Strassen. Auf Kreta wurden nach Medienberichten
drei Menschen durch Glassplitter verletzt.

Die Telefonverbindungen brachen vorübergehend zusammen, da
Millionen von Menschen nach dem Erdstoss Kontakt zu Verwandten und
Bekannten aufzunehmen versuchten.



Zum Glück unter Wasser



«Wir hatten wirklich Glück, dass der Erdstoss unter Wasser war», sagte
der Athener Seismologe Giorgos Stavrakakis. «Wäre es an Land passiert,
hätte es ganz üble Schäden gegeben. Wir erwarten Nachbeben, aber die
Tatsache, dass es tief im Meer passiert ist, hat uns gerettet.

Griechenland wird jährlich mehrmals von Erdbeben erschüttert.
Deshalb müssen die meisten Häuser erdbebensicher gebaut sein. Der
Einhaltung der Bauregeln ist nach Ansicht der Seismologen zu verdanken,
dass die Zahl der Opfer im Vergleich zu Nachbarländern in Griechenland
gewöhnlich klein bleibt.