Der Streit zwischen Griechenland und Mazedonien um den Namen dieser Balkanrepublik ist wieder aufgeflammt.

Die USA erkannten die Bezeichnung "Republik Mazedonien" für die frühere jugoslawische Teilrepublik am Donnerstag offiziell an. Mazedoniens Präsident Branko Crvenkovski bezeichnete die US- Entscheidung als "großen Tag", während Griechenland sofort Protest einlegte.
Wegen des Streits mit Athen wird der Balkanstaat seit der Unabhängigkeit 1991 bei UN und internationalen Organisationen "Ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien" (FYROM) genannt. Die griechische Seite befürchtet Gebietsansprüche gegen die gleichnamige nordgriechische Provinz.
US-Außenminister Colin Powell rief seinen griechischen Amtskollegen Petros Molyviatis an und erklärte, dass dieser Schritt nicht gegen Griechenland gerichtet sei, sondern nur auf die Stabilisierung Mazedoniens abziele. Zuvor hatte der griechische Außenminister seine geplante Reise nach Brüssel zum EU-Gipfeltreffen abgesagt. Das Thema wollte der griechische Ministerpräsident Kostas Karamanlis am Donnerstagabend auf dem Gipfel ansprechen.
Wie der Sprecher des griechischen Außenministeriums, Giorgos Koumoutsakos, am Abend in Athen weiter mitteilte, habe Molyviatis scharf gegen die US-Entscheidung protestiert. "Es ist kein guter Moment (in den Beziehungen zwischen Washington und Athen)", sagte der Sprecher. Molyviatis habe Powell gesagt: "Der Balkan werde dadurch nicht stabilisiert."
Für den mazedonischen Präsidenten Crvenkovski ist dagegen die US- Entscheidung Beweis dafür, dass sein Land "Freunde und Verbündete" in der Welt hat. Während einer Pressekonferenz in Skopje rief er Griechenland auf, gemeinsam gute freundschaftliche Beziehungen aufzubauen. Unterdessen begrüßte auch Bulgarien nach Angaben des staatlichen Rundfunks in Sofia die Anerkennung der USA für die Bezeichnung "Mazedonien".


© dpa - Meldung vom 05.11.2004 11:00 Uhr