Als Komboloi oder Koboloi (griechisch Κομπολόι), bezeichnet man in Griechenland kleine Kettchen aus Perlen,
die auf Leder- oder Synthetikfäden aufgereiht sind.
Je nach Ausführung bestehen die Perlen aus Holz, Kunststoff, Metall, Glas oder Bernstein, aber auch aus Mineralien wie etwa Türkis.


Das Komboloi ist ein persönlicher Gegenstand der Herrenausstattung. Es dient als Fingerspiel, Zeitvertreib, gelegentlich auch als Meditationshilfe. Mitunter werden Exemplare auch als persönliche Glücksbringer betrachtet.
Die Glücksymbolik leitet sich aus dem Knoten ab, durch den das Kettchen zusammengehalten wird:
Dieser ist ein altes Glückssymbol.

Das Komboloi in Griechenland hat keinerlei religiöse Bedeutung mehr. Obwohl die Kombológia manchmal als „orthodoxe Rosenkränze“ apostrophiert werden, passt diese Bezeichnung besser auf die sogenannten Gebetsschnüre der Orthodoxen, griechisch Komboskini genannt.
Diese enthalten aber keine Perlen, sondern sind einfache Schnüre mit einer entsprechenden Anzahl Knoten.


Das Komboloi stammt ursprünglich aus Indien oder China, von dort gelangte es in die arabische Welt,
wo es im Islam zum Gebetskettchen wurde, bei denen jede der 99 Perlen für einen der 99 Namen Allahs steht.
Der heilige Dominikus führte es in die christliche Welt ein, woraus sich später der Rosenkranz entwickelte; Papst Gregor XIII. führte 1573 das Fest des Rosenkranzes am ersten Sonntag im Oktober ein.

Bernstein-Kettchen

In Nafplio betreibt Aris Evangelinos ein kleines Komboloi-Museum, in dem Gebetsketten und ihre profanierten Formen
aus den Traditionen der Hindus, Buddhisten, Muslime, Katholiken und natürlich auch der Griechen und sonstigen Orthodoxen gesammelt und ausgestellt werden.

Webseite des Komboloimuseums in Nafplio