Konstantínos Pétrou Kaváfis, (1863 - 1933)

gilt neben Kostis Palamas, Giorgios Seferis, Odysseas Elytis,Giannis Ritsos;als einer der bedeutendsten griechischen Lyriker der Neuzeit.

Im Jahr 1863 wurde Konstantínos P. Kaváfis am 29. April

als neuntes und letztes Kind von Charíklia Fotiádi und Pétros J. Kaváfis in eine griechische Kaufmannsfamilie hineingeboren, die in Alexandria mit dem Handel ägyptischer Baumwolle zu Reichtum gekommen war. Mit dem Tod des Vaters im Jahr 1870 übernahm der älteste Bruder Geórgios die Filiale des Unternehmens in Liverpool. 1872 übersiedelte auch die Mutter mit den übrigen Kindern nach England, wo die Familie die Jahre bis 1877 wechselnd in London und Liverpool verbrachte. Dort scheint Kaváfis eine englische Schule besucht zu haben. Gesichert ist der prägende Einfluss der englischen Jahre: Zeitlebens pflegte Kaváfis ein als manieriert geltendes Griechisch mit englischem Akzent, und seine ersten Gedichte schrieb er in englischer Sprache.


Nach dem Konkurs (1876) des Unternehmens Cavafis & Co. kehrte die Familie 1877 nach Alexandria zurück. Kaváfis nahm eine kaufmännische Ausbildung an einer griechischen Höheren Handelsschule auf. Politische Unruhen im Zuge der Nationalbewegung gegen das britische Kolonialregiment führten 1882 zu Angriffen auf die ausländische Bevölkerung Alexandrias, die Mutter floh mit den jüngsten Kindern nach Konstantinopel. Kaváfis wohnte im Haus der großväterlichen Familie Fotiádis, die dem städtischen Patriziat der Griechen angehörte. Hier beendete er seine kaufmännische Ausbildung und studierte, wie schon in Alexandria, die Schriften griechischer Autoren der Antike und der byzantinischen Zeit. Es wird angenommen, dass Kaváfis sich in den Jahren bis zur Rückkehr nach Alexandria (1885) seiner Homosexualität bewusst geworden ist, die Teile des späteren lyrischen Werks prägt.

In Alexandria nahm Kaváfis nach kurzen Phasen als Zeitungskorrespondent und als Makler an der Baumwollbörse 1889 eine zunächst unbesoldete Stellung als Sekretär im Amt für Wasserwirtschaft des Ministeriums für Öffentliche Bauten an. Erst nach 33 Jahren als Vertragsangestellter gab Kaváfis 1922, in der Position eines stellvertretenden Abteilungsleiters, die ungeliebte Brotarbeit auf.

Unterbrochen von zwei Reisen nach Paris und London und von nur drei kurzen Aufenthalten in Athen verbrachte Kaváfis auch die Jahre bis zu seinem Tode in der ägyptischen Diaspora, in einer Stadt griechischen Ursprungs. Sein Selbstverständnis hat er mit diesen Worten charakterisiert: „Ich bin kein Hellene, ich bin kein Grieche. Ich bin hellenisch.“ Nach erfolgloser Behandlung des 1932 in Athen diagnostizierten Rachenkrebsesstarb Kaváfis im Jahr 1933 an seinem 70. Geburtstag in Alexandria.


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