Ein mysteriöser Überfall auf einen der bekanntesten griechischen Sportjournalisten ist am Dienstag von der gesamten politischen Führung des Landes verurteilt worden. "Es handelt sich um einen feigen Überfall auf die Pressefreiheit", sagte der griechische Regierungssprecher Theodoros Roussopoulos im Fernsehen. Der Sportjournalist Filippos Syrigos war am Vortag von zwei Vermummten vor dem Eingang eines Sportsenders schwer verletzt worden. Sie stachen mehrfach mit Messern auf ihn ein und schlugen ihm mit einer Eisenstange auf den Kopf. Die Ärzte konnten ihm in der Nacht zum Dienstag nach mehrstündiger Behandlung das Leben retten, berichtete das Fernsehen weiter.

Fast die gesamte griechische Presse regierte empört: "Mordanschlag" titelte die angesehene Athener Zeitung "Eleftherotypia", bei der das Opfer arbeitet. Über die Hintergründe des Zwischenfalls herrschte am Dienstag Unklarheit. Der Chefredakteurs von "Eleftherotypia", Serafim Fyntanidis, vermutet einen Hintergrund im Bereich von "organisierten Privatarmeen" großer Fußballvereine, wie er im Radio sagte. Das Opfer hatte mehrfach in seinen Artikeln darauf aufmerksam gemacht, dass Besitzer großer Fußballklubs in den vergangenen Jahren Hooliganismus in Griechenland geduldet hätten.


© dpa - Meldung vom 20.10.2004 13:13 Uhr