Bei einem Hubschrauberabsturz vor der griechischen Küste sind der griechisch-orthodoxe Patriarch von Afrika, Petros VII., sowie vermutlich 16 weitere Insassen ums Leben gekommen. Der Helikopter mit dem 55-jährigen geistlichen Oberhaupt aller orthodoxen Christen von Afrika sowie elf Begleitern und fünf Besatzungsmitgliedern an Bord stürzte vor der Halbinsel Chalkidiki in die Ägäis.


Die Maschine war am Morgen auf dem Flug von Athen in die Mönchsrepublik am Berg Athos von den Radarschirmen verschwunden, wie der griechische Erzbischof Christodoulos in Athen mitteilte. Um 10.54 Uhr wurde das letzte Signal des Helikopters empfangen. Der griechische Generalstabschef Nikolaos Douvas sagte, fünf Stunden danach habe die Armee das Hubschrauberwrack und vier Leichen gefunden. Die Toten seien noch nicht identifiziert. Derzeit liefen die Bergungsarbeiten. Die Unglücksursache war zunächst unklar, ein ranghoher Mitarbeiter des Generalstabs vermutete einen Unfall. Unter den Passagieren waren auch der Bruder des Patriarchen, drei Metropoliten von Alexandria sowie drei weitere orthodoxe Geistliche.

Ein griechischer Regierungssprecher sagte, er empfinde "großen Schmerz". Der Tod von Petros VII. sei ein "großer Verlust für die Orthodoxie und das Griechentum". Auch Erzbischof Christodoulos äußerte sich "tief bestürzt". Der mit 55 Jahren jüngste Patriarch der orthodoxen Kirche wurde besonders für sein humanitäres Engagement in Afrika sehr geschätzt. Auch für einen Dialog der Kulturen setzte er sich ein.

Schon mit zwölf Jahren besuchte der am 3. September 1949 auf Zypern geborene Petros VII. ein Priesterseminar. 1969 wurde er zum Diakon geweiht. 1970 wurde er Mitglied der Priesterschaft des Patriarchats von Alexandria. Nach einem Theologiestudium in Griechenland kehrte er nach Kairo zurück und führte dort das Büro des Patriarchats. 1980 wurde er nach Johannesburg in Südafrika entsandt. 1994 stieg er zum Metropolit von Kamerun und ganz Westafrika sowie drei Jahre später zum Patriarch von Alexandria und ganz Afrika auf. In der orthodoxen Hierarchie kam er damit nach dem Ökumenischen Patriarchen von Istanbul, Bartholomäus I., auf Rang zwei.