Zyprisches Flugzeug mit 121 Menschen an Bord abgestürzt. Piloten verloren offenbar das Bewußtsein.
Passagiere sendeten Notrufe via SMS
Ein zyprisches Passagierflugzeug mit 121 Menschen an Bord ist am Sonntag unter rätselhaften Umständen in den Bergen nördlich von Athen zerschellt. Medienberichten zufolge waren möglicherweise beide Piloten bewußtlos, als sich das Unglück um 12.20 Uhr nahe der Küstenstadt Grammatikos ereignete. „Überall sind Trümmer, der Rumpf ist total zerstört“, sagte der Bürgermeister von Grammatikos an der Unfallstelle. „Das Flugzeugwrack stürzte in eine Schlucht. Nur das Heck ist noch zu erkennen.“
Verzweifelt suchten die Bewohner der Gegend nach Überlebenden. An Bord der Boeing 737 befanden sich sechs Crew-Mitglieder und 115 Passagiere, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Der Flug der Gesellschaft Cypriot Helios Airways sollte von der zyprischen Stadt Larnaca zum Internationalen Flughafen von Athen gehen.
Dramatische Situationen sollen sich in dem Flieger abgespielt haben. Berichten zufolge wurden via Handy Mitteilungen versandt, in den Passagiere an Verwandte berichteten: „Wie erfrieren hier“ oder „Dem Pilot geht's nicht gut, er wirkt wie betrunken“.
Dies stimmte mit den Angaben der Piloten von zwei F-16 Kampfjets der griechischen Luftwaffe überein. Sie hatten nach dem Abbruch des Funkkontakts versucht, Sichtkontakt mit den Piloten aufzunehmen. Dabei stellten sie nach Berichten des staatlichen Fernsehens fest, dass beide Piloten ohnmächtig waren. Es könnte sein, dass die Piloten und alle Insassen vor dem Absturz wegen des Sauerstoffmangels ohnmächtig gewesen seien. Anschließend soll die Maschine wegen Spritmangels abgestürzt sein. Eine offizielle Erklärung dazu, lag jedoch nicht vor.
Helios Airways wurde 1999 als erste private Fluggesellschaft Zyperns gegründet. Sie unterhält eine Boeing-737-Flotte und bietet Flüge zwischen Zypern zahlreichen Städten in Europa an.