Fährenstreik beendet



Nach tagelangen Streiks der griechischen Seeleute hat
die konservative Regierung in Athen am Mittwochmorgen die Seeleute zum
Dienst verpflichtet. Die Versorgungslage auf den Inseln der Ägäis und
des Ionischen Meeres hatte sich zugespitzt.



Die Regierung habe «alles Menschenmögliche» getan, um den
Dialog zu fördern, erklärte die Regierung nach Angaben des staatlichen
Radios. «Es war unsere Pflicht, die Bürger zu schützen», hiess es in
der Erklärung des Handelsschifffahrts-Ministeriums weiter.

Nach Angaben der Bauernverbände auf Kreta verfaulten
tausende Tonnen von Obst und Gemüse. Inselbewohner klagten ausserdem
über Engpässe bei Treibstoffen, Medikamenten und Lebensmitteln. Rund
100 bewohnte Ägäis-Inseln, die keinen Flughafen haben, waren seit dem
vergangenen Donnerstag von der Aussenwelt praktisch abgeschnitten.



Die Seeleute-Gewerkschaft fordert mehr Lohn, bessere
Renten und die Sicherung der Arbeitsplätze für griechische Seeleute.
Aus diesem Grund legten die Seeleute bereits vergangene Woche zunächst
zwei 48-stündige Streiks ein.