Beim diesjährigen Finale des Eurovision Song Contest (ESC) in Athen können sich die Zuschauer (heute ab 20.15 Uhr im Ersten) wieder auf eine breite Palette wirklicher oder vermeintlicher Schlager einstellen.

Hoch gehandelt wird in den Wettbüros erneut Griechenland, das den Wettbewerb schon im letzten Jahr gewann und deshalb den ESC ausrichten darf. Der Gastgeber zieht jetzt mit der auf Zypern geborenen Anna Vissi und dem Song "Everything" ins Rennen.



Die 48jährige Blondine ist in Griechenland schon lange ein Megastar. Aber auch die Hamburger Countryband Texas Lightning mit Komiker Olli Dittrich am Schlagzeug und der australischen Sängerin Jane Comerford kommt mit ihrem "No no never" gut an. Nicht nur, daß sie in den deutschen Charts den ersten Platz errungen hat; auch bei den internationalen Wetten liegt sie auf Platz sechs, und Experten trauen ihr eine Position im oberen Drittel zu. Daß Texas Lightning besser abschneidet als Gracia mit ihrem letzten Platz 2005 in Kiew, gilt als so gut wie sicher. Schweden wiederum tritt mit einer Sängerin an, die schon einmal den Song Contest gewonnen hat: Nach ihrem Sieg mit "Fanged av en Stormwind" 1991 in Rom will es die knapp 40jährige Brünette am Samstag mit dem Popsong "Invincible" noch einmal probieren. Die erste Hürde hat sie mit dem Halbfinale am Donnerstag abend schon genommen. Wenn sie es schafft, würde Carola in die Fußstapfen des Iren Johnny Logan treten, der als bisher einziger Teilnehmer den Wettbewerb zweimal gewann. Aber auch das seit Mitte der 90er Jahre glücklose Irland hat sich mit der Ballade "Every song is a cry for love" von Brian Kennedy für die Endrunde qualifiziert.

Das wegen der Vielzahl der teilnahmewilligen Länder nunmehr bereits zum dritten Mal durchgeführte Halbfinale brachte einige Überraschungen. Daß sich Rußland mit Dima Bilans Popsong "Never ever let you go" und Bosnien-Herzegowina mit Hari Mata Haris ruhigem Lied zu Balkanklängen "Lejla" qualifizieren würden, war erwartet worden. Mazedonien, die Ukraine und Neuling Armenien hatten dagegen die wenigsten auf der Liste.