Ein Jahr nach dem Absturz des zyprischen Helios-Flugzeugs bei Athen haben Angehörige am Montag der 121 Opfer gedacht.


Die Familien bezweifelten, dass die ganze Wahrheit über diesen Unglücksfall jemals ans Tageslicht kommen wird und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. "Wir haben den Eindruck, wir werden hingehalten", sagte ein Betroffener im griechischen Fernsehen. "Wer ist verantwortlich? Wann wird er bestraft? Das sagt uns bislang niemand."

Ermittlerbericht für September erwartet
Nach Worten des Chefermittlers Akrivos Tsolakis soll der endgültige Ermittlerbericht Anfang September vorliegen. "Darin werden wir die Ursachen und nicht die Verantwortlichen nennen", sagte er im zyprischen Rundfunk. Wer die Verantwortung trage, müsse die Justiz ermitteln. Offenbar werden noch Berichte des Flugzeug-Bauers Boeing und der Fluggesellschaft Helios abgewartet.

Druck in der Maschine sank ab
Nach bisherigen Ermittlungen stürzte die Passagiermaschine vom Typ Boeing 737 am 14. August 2005 wegen eines Problems mit der Klimaanlage und dem Druckausgleichsystem ab. Das Absinken des Drucks in der Maschine ist nach Worten Tsolakis auf eine Reihe von Versäumnissen zurückzuführen. Im Zentrum der Fehlerkette stünden ein falsch eingestellter Hebel für die Luftdruckkontrolle und ein missverständliches Warnsignal. Techniker hätten am Vortag bei einer Kontrolle den Hebel auf manuell statt auf automatisch gestellt, und die Piloten hätten es vor dem Abflug versäumt, dies zu korrigieren.

Menschen an Bord wurden ohnmächtig
Schon wenige Minuten nach dem Start waren alle Menschen an Bord wegen des akuten Sauerstoffmangels ohnmächtig geworden. Die Maschine flog mit Autopilot weiter und stürzte nach Verbrauch des Treibstoffs ab.