In der Nacht zum Dienstag brach in Griechenland ein verheerender Waldbrand aus. Hunderte Einheimische und Urlauber flüchteten auf der nordgriechischen Halbinsel Chalkidiki aus ihren Hotels, Zelten und Häusern.

Zahlreiche Löschflugzeuge, mehr als 250 Feuerwehrleute, Soldaten und Freiwillige sind seit gestern Nacht im Einsatz.



Hunderte Urlauber und Einheimische hatten sich in der Nacht vor dem außer Kontrolle geratenen Waldbrand in Sicherheit gebracht. Angefacht von kräftigen Winden und hohen Temperaturen näherten sich die Flammen auf einer Länge von neun Kilometern bedrohlich mehreren Ferienanlagen und Hotels. In den Orten Polychrono, Hanioti, Kriopigi und Pefkochori wurden Hotels, Campingplätze und Wohnhäuser evakuiert. Die Betroffenen suchten Zuflucht am Strand. Dort wurden einige mit Booten der Küstenwacht über den Golf von Kassandra gebracht.



Noch in der Nacht wurden deshalb Militäreinheiten zur Unterstützung der überforderten Feuerwehr angefordert. Eine Frau aus dem Dorf Chanioti beschrieb das Unglück mit den Worten: „Chaos brach aus. Die Menschen, darunter auch Touristen, liefen in Panik Richtung Meer, um den Flammen und dem Rauch zu entkommen. Kinder schrien und der Strom fiel aus. Wir konnten nichts sehen. Es war ein Albtraum“.

Fischer und Küstenwache holten die Betroffenen mit Booten vom Strand weg. Einige konnten so über den Golf von Kassandra gebracht werden. Andere flohen in die 80 Kilometer entfernte Hafenstadt Thessaloniki oder verbrachten die Nacht auf Liegestühlen am Strand. Ein Deutscher kam bereits ums Leben. Laut Andreas Kois, Chef der griechischen Feuerwehr, sei der Urlauber bei dem Versuch, sich in ein Boot zu retten, ertrunken. Zu seiner Identität ist bisher nichts bekannt.
Rund 40 weitere Menschen wurden mit Verbrennungen und Atemwegsbeschwerden in Krankenhäuser eingeliefert.


Ein Tourist aus Deutschland ist bei der Flucht vor dem Waldbrand auf der nordgriechischen Halbinsel Chalkidiki ums Leben gekommen. Der Tourist sei beim Versuch auf ein Boot zu kommen, um sich von den Flammen zu retten ins Meer gefallen und ertrunken, sagte der Chef der griechischen Feuerwehr, Andreas Kois, im staatlichen Rundfunk.