Seit 2005 ist die «Heilige Gemeinschaft der Gläubigen der Antike» (ELINAIS) eine in Griechenland anerkannte Religionsvereinigung. Es war das erste Mal, das eine solche religiöse Feier an einer antiken Stätte in der Moderne stattfand. Die letzten Verehrer der zwölf Götter des Olymp hatte es in den Anfängen des byzantinischen Reichs im siebten nachchristlichen Jahrhundert gegeben.
Die Gläubigen versammelten sich gestern Nachmittag und richteten ihre Gebete an Zeus, Hera und Athena sowie die anderen Gottheiten der griechischen Antike. Dabei baten sie unter anderem um Gesundheit für alle Menschen und die erfolgreiche Austragung der Olympischen Spiele von Peking im Jahre 2008, wie der griechische Rundfunk weiter berichtete.
Es kam zu verbalen Auseinandersetzungen mit den Wärtern der Stätte, als die Gläubigen - sie trugen Gewänder und große Stäbe mit bunten Tüchern - in die umzäunte Region rund um den Tempel des Olympischen Zeus einzudringen versuchten. Das Kulturministerium in Athen untersagt solche religiösen Feiern, weil die antiken Stätten Kulturerbe und keine Kirchen seien. Die Streitigkeiten mit den Wärtern wurden beigelegt, nachdem die Gläubigen wie normale Besucher Eintritt zahlten. Anschließend hielten sie vor den Augen hunderter verwunderter Touristen ihre religiöse Feier, berichtete der griechische Rundfunk weiter.
Die ELINAIS-Gemeinschaft mit rund 2000 Mitgliedern fordert, dass ihnen Tempel der Antike als «Götterhäuser» für ihre Gebete zur Verfügung gestellt werden.