Ein Streik hat am Dienstag das öffentliche Leben in Griechenland weitgehend lahm gelegt.

Besonders betroffen waren die Hauptstadt Athen und ein großer Teil des Flugverkehrs. Auch Urlauberflüge von und nach Deutschland verspäteten sich oder fielen aus. Anlass für Streik ist eine Korruptionsaffäre bei griechischen Pensionskassen.

Etwa 5000 Arbeiter und Staatsbedienstete marschierten in der griechischen Hauptstadt zum Parlament und forderten einen Schutz ihrer Altersversorgung. "Diebstahl, Diebstahl! Die Regierung hat sich aus unseren Fonds bedient", riefen sie.

Behörden und Schulen blieben geschlossen, in Krankenhäusern wurde nur eine Notbesetzung aufrechterhalten. Mehrere Medien, darunter der staatliche TV-Sender, stellten für 24 Stunden ihr Programm ein.

Luftverkehr blockiert

In Athen und auf vielen anderen Flughäfen blockierten streikende Fluglotsen den Luftverkehr. Aus Deutschland strich allein Air Berlin drei Hin-und Rückflüge, andere Flüge hatten zum Teil mehrere Stunden Verspätung. "Nur ein Flug war pünktlich", sagte eine Air-Berlin-Sprecherin. Auch bei TUIfly, der Flugtochter des Reisekonzerns TUI, kam es bei einem Teil der Flüge zu Verspätungen.

Die Gewerkschaften sprachen von einer unerwartet hohen Teilnahme an dem Streik. Allerdings dürften viele Athener wegen des heißen Wetters zu Hause geblieben sein. Auslöser des Protestes sind Auseinandersetzungen um Finanzgeschäfte von Rentenversicherungen. Dabei geht es um die Frage, ob eine griechische Pensionskasse eine Staatsanleihe zu teuer gekauft hat.

Deswegen wurden bereits Ermittlungen eingeleitet. Die Ergebnisse sollen in diesem Monat vorgelegt werden. Die Affäre hat bereits einen Minister den Posten gekostet und den Rückhalt der Regierung in der Bevölkerung erheblich schwinden lassen.