Nachdem die Waldbrände in Griechenland gewütet haben, wird langsam das Ausmaß der Zerstörung sichtbar. Nahe Athen wurden bereits zwei Drittel des Baumbestandes zerstört. Die Gefahr weiterer Brände bleibt extrem hoch.

Nach den Waldbränden in Griechenland und Zypern entspannt sich die Lage langsam. Die Feuer auf dem griechischen Festland und auf der Mittelmeerinsel sind unter Kontrolle, teilten die Feuerwehren in Athen und in Nikosia mit. "Die Waldbrandgefahr bleibt aber extrem hoch", hieß es in einer Erklärung der griechischen Feuerwehr. Bei den Rettungsarbeiten in Griechenland und Zypern hatten Löschflugzeuge aus Italien, Spanien, Portugal, Israel und dem Libanon geholfen.

Nach einer sechstägigen Hitzewelle mit Temperaturen um die 45 Grad waren nach Angaben der griechischen Einsatzkräfte in den vergangenen Tagen landesweit 307 Waldbrände ausgebrochen. Inzwischen herrschen Temperaturen um die 30 Grad.

Gefährliche Lage in Athen



Die höchste Waldbrandwarnstufe gilt vor allem noch für die Region nördlich von Athen. Dort war am Donnerstag auf dem Berg Parnitha ein Großbrand ausgebrochen. Nur in einigen schwer erreichbaren Schluchten des Berges brenne es noch. Das Feuer könnte jedoch wieder aufflammen, weil in der Region Winde der Stärke fünf bis sechs wehten.



Nach einer ersten Bilanz von Umweltorganisationen sind nahe Athen rund 2500 Hektar Tannen- und Pinienwald zerstört worden. Ursprünglich war der Wald 3800 Hektar groß. Unzählige Hirsche, Igel, Füchse und andere Wildtiere starben in dem Flammeninferno. Die bis Donnerstag größte grüne Fläche der Vier-Millionen-Stadt - die "Lunge Athens" genannt - existiere nicht mehr, hieß es in der griechischen Presse.

Erlösung durch Regenfälle

Auf Zypern, wo am Freitag drei Dörfer auf dem Berg Troodos evakuiert worden waren, kehrten die Einwohner am Wochenende wieder in ihre Häuser zurück, berichtete der staatliche Rundfunk. Schätzungen nach wurden auf Zypern rund 1000 Hektar Busch und Wald sowie landwirtschaftlich genutzte Gebiete zerstört. "Es wird Generationen dauern, bis der Wald sich regeneriert hat", sagte der zyprische Präsident Tassos Papadopoulos nach einem Besuch in der Region.

In Mittelgriechenland bei Volos und Larisa löschten Regenschauer die Waldbrände vollständig. "Dieser Regen war ein Segen für die Regionen", sagte ein Sprecher der Feuerwehr. In Mittelgriechenland sind nach ersten Schätzungen 15.000 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche, Busch- und Waldgebiete zerstört worden.