Mit einem Schweigemarsch haben die Menschen in Athen ihrer Enttäuschung und Wut über die Todesopfer der Waldbrände und Versäumnisse der Regierung Luft gemacht. Am späten Abend sprengte eine Gruppe von rund 300 Randalierern die friedliche Demonstration.

Nach einer Demonstration gegen die durch Waldbrände ausgelöste Umweltkatastrophe in Griechenland ist es am Abend in Athen zu Ausschreitungen gekommen. Die Polizei setzte teilweise Schlagstöcke und Tränengas ein, um eine Gruppe von rund 300 Randalierern aufzulösen, die im Zentrum der Hauptstadt Steine auf die Beamten warfen.

An dem Schweigemarsch hatten rund 15.000, in Schwarz gekleidete Menschen teilgenommen. Nach dem Ende der Demonstration lösten sich die Autonomen aus der Menge und griffen die Polizei mit Latten und Steinen an, berichtete das staatliche Fernsehen. Die Zusammenstöße dauerten bis zum späten Abend an.

Auch in anderen griechischen Städten gingen Menschen auf die Straßen. Das Motto bei allen Schweigemärschen lautete: "Stummer Zorn - ohrenbetäubendes Schweigen".

Die Demonstranten warfen den griechischen Regierungen der vergangenen 50 Jahre vor, das Problem der Bodenspekulation und der Brandstiftung nicht bekämpft zu haben.

"Unsere Geduld ist am Ende. Das Maß ist voll", war auf einem schwarzen Transparent in Thessaloniki zu lesen. Bei den verheerenden Feuern sind seit dem vergangenen Freitag 64 Menschen ums Leben gekommen.