Die Bischofsversammlung bestimmte den 70-Jährigen am Donnerstag in Athen zum Nachfolger des verstorbenen Erzbischofs Christodoulos. Vor der Athener Kathedrale gingen die Lichter an und die Glocken läuteten, um die erfolgreiche Wahl zu verkünden. Kurze Zeit später wurde der Name des neuen Erzbischofs offiziell verkündet.
Hieronymos erhielt im zweiten Wahlgang 45 Stimmen der 74 Anwesenden. «Ich nehme das hohe Amt an und gelobe, die heiligen Traditionen der griechisch-orthodoxen Kirche zu wahren», sagte der Gewählte. Er war schon 1998 für das Amt angetreten, hatte dann aber im dritten Wahlgang gegen Christodoulos verloren. Diesmal galt Hieronymos neben Eustathios aus Sparta als Favorit für die Wahl.
Die Bischöfe von Dimitriada und Saloniki, Ignatios und Anthimos, hatten ebenfalls Interesse an der Kirchenführung bekundet. Anthimos hat wegen nationalistischer Äusserungen schon öfters die Regierung verärgert. Auch Christodoulos hat häufig Regierungsentscheidungen kritisiert und auf diese Weise mit alter Kirchentradition in Griechenland gebrochen. Einige Geistliche hatten deshalb auch für ein neues Kirchenoberhaupt plädiert, das unnötige Reibereien vermeidet, wie die Zeitung «Ta Nea» berichtete.
Hieronymos gilt als Reformer wie sein Amtsvorgänger, hat sich aber stets wesentlich moderater geäussert. Christodoulos stand ein Jahrzehnt lang an der Spitze der griechisch-orthodoxen Kirche. Der Erzbischof erlag am 28. Januar im Alter von 69 Jahren in seinem Haus in Athen einem Krebsleiden.