Im langjährigen Streit zwischen rivalisierenden orthodoxen Mönchen auf dem heiligen Berg Athos spitzt sich die Lage zu: Ultra-konservative Mönche drohen mit der Sprengung des von ihnen besetzten Klosters Esfighmenou, falls die Polizei versuchen würde, sie daraus zu verdrängen.

Nach übereinstimmenden Berichten der griechischen Presse soll sich die Gruppe hierfür mit Dynamit, Benzinkanistern und Gasflaschen ausgerüstet haben. Am Sonntag kam es abermals zu Tumulten, als eine Gruppe von sogenannten „legalen“ Mönchen ins Kloster der „rebellierenden“ eindringen wollte, berichtete das Staatsradio weiter.

Vor rund 18 Monaten waren bei ähnlichen Auseinandersetzungen sieben Mönche schwer verletzt worden. Beim langjährigen Streit geht es um den Dialog der orthodoxen mit der katholischen Kirche. Die Mönche eines der 20 Kloster des Berges – des Esfighmenou Klosters – lehnen seit mehr als 35 Jahren jeden Kontakt mit Katholiken ab. Sie haben aus diesem Grund das geistliche Oberhaupt der Orthodoxen Kirche, Patriarch Bartholomäus I., exkommuniziert, weil er seit Jahren einen Dialog mit der katholischen Kirche führt.

„Orthodoxie oder Tod“

Das Äbte-Konzil der anderen 19 Kloster des Berg Athos erklärte vor vier Jahren die Mönche des Esfighmenou Klosters zu „Abtrünnigen“ und forderte sie auf, die Mönchsrepublik zu verlassen. Eine Räumung durch die Polizei lehnt die Gemeinschaft der Äbte in Athos bislang ab, weil sie einen blutigen Ausgang des Unternehmens befürchtet, berichtete die Athener Presse weiter. Aus den Fenstern des Klosters hängen seit Jahren Transparente mit dem Spruch „Orthodoxie oder Tod“.

Die autonome Mönchsrepublik befindet sich auf der gleichnamigen östlichen Landzunge der Halbinsel Chalkidiki. Dort leben zurzeit mehr als 2500 Mönche aus allen orthodoxen Ländern.
(dpa)