48 Stunden nach dem Tod eines Schülers in Athen ist die Gewalt erneut eskaliert:

Nach friedlichen Protesten von rund 10 000 Demonstranten kam es am Abend im Zentrum der griechischen Hauptstadt zu schweren Krawallen. Rund 600 Autonome verwüsteten den Eingang und die Lobby zweier Hotels und plünderten mehrere Geschäfte. Die Polizei ging mit einem massiven Tränengaseinsatz gegen die Randalierer vor. Die Besetzung des griechischen Konsulats in Berlin ging nach rund acht Stunden friedlich zu Ende.

Die Stad Athen begann am Montag mit Aufräumarbeiten in der Haupteinkaufsstraße Ermou.

Laut einer vorläufigen Bilanz der Feuerwehr wurden in der Stadt mehr als 24 Banken und 35 Läden, aber auch zwölf Privatwohnungen beschädigt. "48 Stunden Horror‘‘ titelte die Zeitung Apogevmatini, "Athen und Thessaloniki unter Belagerung" war die Schlagzeile der Eleftheros Typos.

Empört waren vor allem Hunderte Ladenbesitzer, deren Geschäfte ausgerechnet in der umsatzstarken Vorweihnachtszeit demoliert und teilweise auch geplündert wurden. "Wir sind ruiniert", beklagten viele. "Solche Bilder habe ich seit dem Bürgerkrieg (1947-1949) nicht mehr gesehen", sagte der 84-jährige Tassos Saros. Landesweit sind nach ersten Schätzungen mehr als 500 Geschäfte, Banken, Autohäuser und öffentliche Gebäude verwüstet oder schwer beschädigt worden.