Neuer Zwischenfall in der griechischen Hauptstadt: Ein Polizeibeamter wurde angeschossen, und dabei lebensgefährlich verletzt. Gesucht werden zwei Männer, die mit Kalaschnikow und Handgranaten bewaffnet waren.

Blutiger Zwischenfall am frühen Montagmorgen in Athen: Ein junger Polizist ist von Unbekannten niedergeschossen und lebensgefährlich verletzt worden. Der Angriff richtete sich nach Angaben eines Polizeisprechers gegen einen Polizeiposten vor dem Kulturministerium in der Innenstadt.

Bei der Fahndung nach den Tätern wurden 72 Personen vorläufig festgenommen, teilte die Polizei weiter mit. Zwei Männer sollen die Tat begangenen haben. Einer habe mit einem automatischen Gewehr auf den Polizeiposten geschossen. Medienberichten zufolge wurden etwa 20 Schüsse abgefeuert.

Zwei Kugeln trafen den 21-jährigen Polizisten. Er wurde noch in der Nacht in einem Krankenhaus operiert. «Der Zustand des Verletzten ist äußerst ernst, aber stabil», teilte ein Sprecher des Krankenhauses in Athen nun mit. Die Kugeln hätten seine Lunge und andere Organe verletzt.

Innenminister Prokopis Pavlopoulos nannte die Tat einen «Angriff auf die Demokratie und die Normalität». Experten stuften die Attacke als möglichen Racheakt ein: Am 6. Dezember war in Athen ein 15-Jähriger bei einer Demonstration durch eine Polizeikugel getötet worden. Seitdem kommt es in Griechenland immer wieder zu gewaltsamen Protesten und Angriffen auf die Polizei. Am 23. Dezember hatten Unbekannte einen Polizeibus unter Beschuss genommen. Damals war aber niemand verletzt worden. Zu der Tat bekannte sich eine bisher unbekannte Untergrundorganisation namens «Volksaktion».

Die blutige Attacke am Montag ereignete sich laut Polizei kurz nach drei Uhr nachts vor einem Gebäude des Kulturministeriums im Stadtviertel Exarchia. Die Gegend gilt als Hochburg der autonomen Szene. Die Täter - nach Augenzeugenberichten zwei oder drei - hätten aus einer Entfernung von etwa 40 Metern auf einen der Posten geschossen. Der Polizist wurde am Oberkörper und am Bein getroffen. Später stellte es sich heraus, dass die Täter auch eine Handgranate auf die Beamten geschleudert hatten. Die Polizei fand am Tatort mindestens 27 Patronenhülsen, die aus einem AK-47-Sturmgewehr (Kalaschnikow) stammen sollen. (dpa/AP)