Evzonen
werden die Soldaten der ehemaligen königlich-griechischen Leibgarde bezeichnet

Evzonen
wurden die Eliteeinheiten der Myrmidonen im antiken Hellas genannt.
Sie haben eine lange Tradition in der Geschichte Griechenlands als Beschützer der hellenischen Territorien gegen einfallende
Völker und Armeen. Sie spielten auch eine entscheidende Rolle bei der Revolution gegen die osmanische Herrschaft.

König Otto



Die heutigen Evzonen wurden von König Otto gegründet, die Hoftracht wurde von Königin Amalia entworfen.
Sie besteht aus der Fustanella (kurzer weißer gefältelter Rock) und der Fermeli (Wams), der von speziell ausgebildeten Soldaten
genäht und bestickt wird. Dazu gehören die krossia (Schürze aus Seidenstreifen) und die tsarouchia (Schnabelschuhe mit Quaste).


Seit der Abschaffung der Monarchie stellen die Evzonen die Präsidialgarde und nehmen Wach- und Repräsentationsaufgaben
wahr. Es handelt sich bei den Evzonen noch heute um ein Eliteregiment der griechischen Armee.

Obwohl es Menschen gibt, die behaupten, dass die Evzonen auf das homerische, byzantinische und das
nachfolgende osmanische Zeitalter zurückgehen, beginnt ihre Geschichte offiziell 1867,
als vier Infanterieregimenter zum Schutz der Grenzen des Landes gebildet wurden.
Ihre Tapferkeit in den Balkankriegen und in zwei Weltkriegen brachte ihnen einen fast göttergleichen Ruhm ein.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Regimenter im Rahmen der Modernisierung der Streitkräfte aufgelöst,
bis auf eines, das noch in der Hauptstadt besteht. Seine Rolle ist rein zeremoniell.

Die Evzonen bewachen rund um die Uhr das Präsidialpalais und das Grabmal des unbekannten Soldaten.
Sie ziehen jeden Sonntag kurz nach Sonnenaufgang die griechische Fahne auf der Akropolis auf und holen sie zum Sonnenuntergang wieder ein.
Sie begleiten den Präsidenten auf allen Staatsbesuchen ins Ausland, heißen ausländische Staatsgäste willkommen und
nehmen an zwei Paraden zu Jahrestagen teil. Einige von ihnen vertreten ihr Vaterland bei der alljährlichen Parade zum griechischen
Unabhängigkeitstag in New York und treiben vielen Amerikanern griechischer Abstammung Tränen des Stolzes in die Augen.

Die Präsidialgarde ist eine Eliteeinheit. Soldaten, die ihren Wehrdienst ableisten, werden nach Köperkraft und anderen Merkmalen handverlesen.
Ein Evzone muss mindestens 1,87 Meter groß sein, die Knie müssen beim Strammstehen vorzugsweise geschlossen bleiben,
und er muss fit genug sein, um die Beine vollständig gestreckt auf Schulterhöhe heben zu können, wenn er tagein, tagaus hin- und hermarschiert.
Dies wird alles durch eine fünf Wochen dauernde, streng geheime Ausbildung erreicht, die fast die Hälfte der ausgewählten Soldaten nicht zu Ende bringt.

Denjenigen, die die Ausbildung abschließen, wird ein „Bruder“ zur Seite gestellt, für gewöhnlich jemand, der ihnen sehr ähnlich sieht.
Das Duo hilft einander beim Ankleiden; die Uniformen – im Sommer aus Baumwolle und im Winter aus Wolle – sind komplett handgenäht.
Sie stehen gemeinsam Wache, und wenn einer von beiden seinen Pflichten nicht nachkommen kann,
dann wird der andere mit niemandem sonst Wache stehen.

Jede Art Kommunikation im Dienst ist streng verboten. Allerdings begleitet ein Soldat in regulärer Uniform jedes Evzonen-Paar.
Im Notfall hat jeder Evzone das Recht, sich an ihn zu wenden, indem er den Gewehrkolben auf den Boden schlägt.
Der Soldat tritt dann vor ihn hin, stellt Fragen, und der Evzone zwinkert einmal für „ja“, zweimal für „nein“ und dreimal für „ich weiß nicht“.

Falls jemand versucht, sie anzugreifen oder zu berühren, greift ihr Begleiter in Uniform ein.

Am Syntagma-Platz vor dem Parlaments-Gebäude findet stündlich ein Wachwechsel der Evzonen
vor dem Grab des unbekannten Soldaten statt.


Wo ??

Leoforos Vasilisis Amalias 133
10557 Athina