Das neue Metrosystem von Thessaloniki, das 2024 in Betrieb gehen soll, wird das tägliche Leben der Stadt verändern, indem es nicht nur ein modernes und effizientes Verkehrsnetz bietet, sondern auch das reiche kulturelle Erbe der Stadt zur Geltung bringt.

Fotoquelle: Kulturministerium
Die archäologische Stätte in der Nähe der U-Bahnstation Agia Sophia.
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Laut Kulturministerin Lina Mendoni, die bei einer Vertragsunterzeichnung in Thessaloniki über das Projekt sprach, werden fünf der U-Bahn-Stationen auch als Museen fungieren. Außerdem sollen zwei archäologische Stätten in das Metrosystem integriert werden.

"Die Präsenz von Altertümern im Rahmen eines großen öffentlichen Infrastrukturprojekts ist ein wichtiger Pluspunkt", sagte Mendoni und hob die Bedeutung der archäologischen Forschung hervor, die im Fall von Thessaloniki einzigartige Funde und Geschichten über die 2.300 Jahre alte Geschichte der Stadt bot.

Die archäologische Stätte in der Nähe der U-Bahnstation Agia Sophia
Die archäologische Stätte in der Nähe der U-Bahnstation Agia Sophia.
Fotoquelle: Kulturministerium.

Die archäologischen Ausgrabungen in den U-Bahn-Stationen von Thessaloniki haben eine reiche Geschichte ans Licht gebracht, die bis zur Gründung der Stadt im 4. vorchristlichen Jahrhundert zurückreicht.

Archäologische Stätten, Bahnhöfe - Museen
An der Station Venizelou, die die größte internationale archäologische Ausgrabungsstätte beherbergt, die in ein großes Infrastrukturprojekt integriert ist, legten Archäologen die Überreste der antiken Stadt Thessaloniki frei, darunter eine hellenistische Straße, den römischen und spätantiken Decumanus Maximus und die byzantinische Avenue oder Zentralstraße.

Die U-Bahn-Station Agia Sophia, nur 800 Meter von der Venizelou-Station entfernt, brachte ebenfalls wichtige archäologische Funde hervor, darunter die Überreste eines einzigartigen Bildes der frühbyzantinischen Stadt. An der Kreuzung des Decumanus Maximus (Egnatia-Allee) und des Cardo (auf der Höhe der Agia Sophia-Allee) fanden die Archäologen halbkreisförmige Säulenarkaden, die mit Marmor gepflasterte Plätze abgrenzten.

Fotorealistische Darstellung der Ausstellungsbereiche des Museums. Fotoquelle
Fotorealistische Darstellung der Ausstellungsbereiche des Museums.
Fotoquelle: Kulturministerium.

Neben den archäologischen Stätten werden in fünf U-Bahnhöfen von Thessaloniki (Venizelou, Agia Sophia, Sintrivani-Ekthesi, Fleming und Dimokratias-Platz) Ausstellungen zu sehen sein, die den Charakter der einzelnen Stadtteile beschreiben.

In Agia Sophia liegt der Schwerpunkt auf der Präsentation der gesamten Stratigraphie mit den sich überschneidenden Phasen, um die gesamte historische Zeitlinie der Stadt widerzuspiegeln, während sich die Ausstellung in Venizelou auf die Überreste der antiken Stadt Thessaloniki konzentriert.

Fotoquelle: Attiko Metro SA
Fotoquelle: Attiko Metro SA


Konkret wird nördlich des Bahnhofs Agias Sophias eine 800 Quadratmeter große neue archäologische Stätte eingerichtet, die von der örtlichen Altertumsbehörde und der Stadtverwaltung von Thessaloniki mit Mitteln der RRF finanziert wird und bis Ende des Jahres der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll.

Während der Veranstaltung kündigte Mendoni auch an, dass viele der bei den Ausgrabungen gefundenen bedeutenden Altertümer in zwei Museen ausgestellt werden sollen, die das Kulturministerium zu diesem Zweck eingerichtet hat. Das eine wird sich im Westen Thessalonikis im Pavlos Melas Metropolitan Park befinden und soll 2025 fertiggestellt werden, das andere im unterirdischen Crossover-Gebäude bei der U-Bahn-Station Sintrivani-Ekthesi, das voraussichtlich 2027 fertiggestellt wird.