Die Marmorbüste eines Mannes aus der Römerzeit, die in Thessaloniki restauriert wurde. Fotoquelle: Kulturministerium
Die Marmorbüste eines Mannes aus der Römerzeit, die in Thessaloniki restauriert wurde. Fotoquelle: Kulturministerium

Das Archäologische Museum von Thessaloniki hat kürzlich eine Marmorbüste aus der Römerzeit in Empfang genommen,
die vom Archäologischen Museum der Universität Münster in Deutschland nach Griechenland zurückgebracht wurde.

Die Büste, die auf etwa 150 n. Chr. datiert wird, stellt einen bärtigen Mann mit einer für die Zeit des Kaisers Trajan (98-117 n. Chr.) typischen Frisur dar. Es wird vermutet, dass sie Teil einer Grabskulptur aus dem Friedhof von Thessaloniki oder seiner Umgebung ist. Bei einer Begrüßungszeremonie betonte die griechische Kulturministerin Lina Mendoni die Bedeutung der Rückführung von Altertümern. "Die Rückführung des griechischen Kulturerbes ist eine nationale Priorität. Wir unterstützen die internationale Zusammenarbeit durch bilaterale und multilaterale Abkommen, um dieses Ziel zu erreichen".

Kulturministerin Lina Mendoni spricht bei der Begrüßungszeremonie für die Rückführung des Marmors. Fotoquelle: Kulturministerium
Kulturministerin Lina Mendoni spricht bei der Begrüßungszeremonie für die Rückführung des Marmors. Fotoquelle: Kulturministerium

Minister Mendoni stellte klar, dass die Rückgabe dieser besonderen Büste nicht das Ergebnis einer formellen Forderung, sondern einer freiwilligen Entscheidung der Universität Münster war. Die Geschichte der Büste vor 1989, als sie dem Museum geschenkt wurde, war unklar und veranlasste deutsche Archäologen, ihre Herkunft zu untersuchen. Durch physikalisch-chemische Analysen bestätigten sie, dass der Marmor von der Insel Thasos stammt, was auf die griechische Herkunft der Skulptur hindeutet. Der Minister hob hervor, dass diese freiwillige Rückführung die Bedeutung einer ehrlichen Zusammenarbeit zwischen Museen, akademischen Einrichtungen und Regierungen bei der Bekämpfung des illegalen Handels mit kulturellen Artefakten unterstreicht.

Kulturministerin Lina Mendoni mit dem Rektor der Universität Münster, Johannes Wessels. Fotoquelle: Kulturministerium
Kulturministerin Lina Mendoni mit dem Rektor der Universität Münster, Johannes Wessels. Fotoquelle: Kulturministerium

Mendoni dankte dem Rektor der Universität Münster, Johannes Wessels, der die Büste nach Griechenland begleitet hatte, und äußerte die Hoffnung, dass andere Institutionen und Regierungen dem Beispiel Münsters in Bezug auf Verantwortung und Sensibilität bei der Rückführung von Kulturgütern folgen würden. Die Büste ist das zweite Objekt, das von der Universität Münster nach Griechenland zurückgebracht wurde. Im Jahr 2019 wurde ein Skyphos, ein Becher, der Spyros Louis, dem Sieger des ersten modernen olympischen Marathons, geschenkt wurde, zurückgegeben.
Er wird nun im Museum der Olympischen Spiele der Antike in Olympia ausgestellt.