Griechenland wird die Einrichtung von zwei neuen nationalen Meeresparks – einen im Ionischen Meer und einen weiteren in den südlichen Kykladen – als Teil einer ehrgeizigen Initiative zur Ausweitung der Meeresschutzgebiete (MPAs) und zur Stärkung des Schutzes der biologischen Vielfalt in seinen Gewässern vorantreiben.
Der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis kündigte diesen Schritt am Montag in seiner Rede auf der 3. Ozeankonferenz der Vereinten Nationen (UNOC) in Nizza, Frankreich, an.
Die Initiative ist ein wichtiger Schritt in der Meeresnaturschutzagenda Griechenlands. Nach Angaben des griechischen Premierministers werden die neuen Parks nach ihrer Fertigstellung die geschützten Meeresgebiete des Landes erheblich erweitern, sodass Griechenland das Ziel einer 30-prozentigen Meeresschutzfläche bereits Jahre vor dem für 2030 festgelegten globalen 30×30-Ziel übertreffen wird. In den Parks wird auch die Grundschleppnetzfischerei verboten, eine Praxis, die wegen ihrer zerstörerischen Auswirkungen auf die Meeresökosysteme vielfach kritisiert wird.
„Das ist erst der Anfang“, sagte Mitsotakis und betonte, dass die Parks durch wirksame Überwachung, modernste Überwachungssysteme und Verwaltungsrahmen unterstützt werden, um eine echte Wirkung zu gewährleisten. „Wir ergreifen umfassende Maßnahmen, um sicherzustellen, dass alle unsere Meeresschutzgebiete nicht nur ‚Papierparks‘ sind.“
Der Premierminister bekräftigte auch die Unterstützung Griechenlands für das internationale Übereinkommen über die biologische Vielfalt außerhalb nationaler Hoheitsgebiete (BBNJ) und bezeichnete es als „historischen Schritt“ für den Schutz der Ozeane. Griechenland hat den Vertrag ratifiziert und seine Ratifikationsurkunde auf der UNOC-Konferenz in Nizza hinterlegt, wodurch das Übereinkommen seinem formellen Inkrafttreten einen Schritt näher gekommen ist.
Zu den zusätzlichen nationalen Maßnahmen gehören Bemühungen, 10 Prozent der griechischen Hoheitsgewässer zu Schutzgebieten zu erklären, in denen alle extraktiven Aktivitäten verboten sind. Mitsotakis hob das Beispiel „Amorgorama“ hervor, eine Basisinitiative auf der Insel Amorgos, die ausgewiesene Fischereiverbotszonen schafft, um die Erholung der Meeresfauna zu unterstützen.
Über den Naturschutz hinaus sprach der griechische Staatschef die Notwendigkeit eines koordinierten globalen Ansatzes zur Dekarbonisierung der Schifffahrt an und verwies dabei auf die Beteiligung Griechenlands an der Clean Energy Marine Hubs Initiative. Er unterstrich auch die Rolle des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen (UNCLOS) und der Rahmenwerke für die maritime Sicherheit bei der Förderung der globalen Stabilität.
„Für Griechenland ist das Meer nicht nur wichtig – es ist Teil unserer Identität“, sagte Mitsotakis und forderte die internationale Gemeinschaft auf, ihren Worten Taten folgen zu lassen, um die Ziele des Meeresschutzes zu erreichen.