Griechenland wird ab dem 1. Juli 2025 eine neue Kreuzfahrtpassagiergebühr einführen, deren Sätze in den beliebtesten Inselhäfen des Landes, Santorini und Mykonos, bis zu 20 Euro pro Person betragen werden. Diese Maßnahme ist Teil einer umfassenderen Initiative zur Bewältigung des hohen Besucheraufkommens und zur Finanzierung dringend benötigter Infrastrukturverbesserungen.

Die gemäß Gesetz 5162/2024 genehmigte Abgabe soll den Druck auf stark frequentierte Reiseziele verringern und gleichzeitig die öffentlichen Einnahmen steigern, um tourismusbezogene Infrastrukturprojekte auf lokaler und nationaler Ebene zu unterstützen.

Obwohl die Gebühr ursprünglich im Juni in Kraft treten sollte, wurde die Einführung aufgrund eines Rückgangs der Touristenzahlen auf Santorini nach seismischen Aktivitäten Anfang dieses Jahres verschoben. Da sich die Lage stabilisiert hat und die Besucherzahlen wieder steigen, bestätigten die Behörden, dass die Umsetzung ab Juli erfolgen wird.

Gebührenstruktur für Kreuzfahrtpassagiere
Die Gebühr wird pro Passagier und Hafen erhoben und variiert je nach Reiseziel und Saison:

Hochsaison (1. Juni bis 30. September):

– Santorini & Mykonos: 20 Euro
– Alle anderen Häfen: 5 Euro

Zwischensaison (1. April – 31. Mai & 1. Oktober – 31. Oktober):

– Santorini & Mykonos: 12 Euro
– Alle anderen Häfen: 3 Euro

Nebensaison (1. November – 31. März):

– Santorini & Mykonos: 4 Euro
– Alle anderen Häfen: 1 Euro

Die Gebühr wird beim Verlassen des Schiffes erhoben und unterliegt nicht der Mehrwertsteuer. Die Einnahmen werden für die Verbesserung der Hafeninfrastruktur, die Förderung nachhaltiger Tourismusinitiativen und die Finanzierung lokaler Entwicklungsprojekte verwendet.

Aufteilung der Einnahmen
Die Einnahmen aus den Kreuzfahrtgebühren werden zu gleichen Teilen auf drei Stellen aufgeteilt:

– Ein Drittel geht an die lokalen Gemeinden, in denen sich die Häfen befinden, für Tourismus- und Infrastrukturprojekte.
– Ein Drittel geht an das Ministerium für Seeverkehr.
– Ein Drittel geht an das Ministerium für Tourismus.

Nach Angaben der Regierung soll diese Aufteilung sicherstellen, dass die Einnahmen sowohl den unmittelbaren lokalen Bedürfnissen als auch den übergeordneten nationalen Zielen für ein nachhaltiges Wachstum des Tourismus zugutekommen.

Rekordzahlen im Kreuzfahrtverkehr im Jahr 2024

Die neue Abgabe folgt auf ein Rekordjahr für den griechischen Kreuzfahrtsektor.

Laut der Hellenic Ports Association (ELIME) legten im Jahr 2024 insgesamt 5.490 Kreuzfahrtschiffe in 48 griechischen Häfen an und beförderten 7,93 Millionen Passagiere – ein Anstieg des Passagieraufkommens um 13,2 Prozent und ein Anstieg der Schiffsankünfte um 5 Prozent gegenüber 2023.

Zu den führenden Häfen nach Passagierzahlen gehörten Piräus mit 1,73 Millionen Passagieren, Santorini mit 1,34 Millionen, Mykonos mit 1,29 Millionen, gefolgt von Korfu, Heraklion, Rhodos und Katakolo.

Piraeus führte auch bei den Schiffsankünften (810), gefolgt von Mykonos (768) und Santorini (750).

Darüber hinaus verzeichneten viele Häfen im Jahr 2024 deutliche Zuwächse gegenüber dem Vorjahr, wobei Piräus mit +230.000 Passagieren (15,3 Prozent Anstieg) an der Spitze lag, gefolgt von Mykonos mit +100.229 (8,4 Prozent Anstieg), Chania mit +62.202 (29 Prozent Anstieg) Santorini mit +46.869 (4 Prozent Anstieg) und Katakolo mit +10.168 (5 Prozent Anstieg).