
Das Nationale Archäologische Museum in Athen soll für 40 Millionen Euro renoviert werden. Dieses wegweisende Projekt wird die Ausstellungsfläche vergrößern, die Besuchereinrichtungen modernisieren und die Rolle des Museums als wichtige städtische und kulturelle Attraktion in der griechischen Hauptstadt stärken.
Das Projekt mit dem Titel „Erweiterung und Modernisierung des Nationalen Archäologischen Museums” wurde vom Kulturministerium genehmigt und soll den historischen Komplex modernisieren, dabei aber seine architektonische Identität bewahren.
Die Maßnahme ist eine Reaktion auf die stetig steigende Nachfrage, da sich die Besucherzahlen in den letzten Jahren laut Kulturministerin Lina Mendoni verdoppelt haben.
„Der Gebäudekomplex selbst wird zusammen mit dem öffentlichen Garten zu einem Wahrzeichen und einer wichtigen Attraktion für die Hauptstadt werden“, sagte Mendoni und unterstrich damit die weitreichenden kulturellen und städtebaulichen Ambitionen des Projekts.
Architektonisches Konzept und wichtigste Maßnahmen

Der genehmigte architektonische Entwurf kombiniert einen neuen Anbau mit gezielten Modernisierungen der bestehenden Räume, wobei der Schwerpunkt auf einer Erhöhung der Ausstellungskapazität, einer verbesserten Zugänglichkeit und einem reibungsloseren Besucherfluss liegt.
Im Mittelpunkt des Plans steht die Erhaltung der neoklassizistischen Fassade des Museums sowie Maßnahmen, die seine Verbindung zur umliegenden Stadt verbessern.
Ein neuer Haupteingang an der Patission-Straße wird als Mittelpunkt des Projekts dienen und sich zu einem öffentlichen Platz und einer großen Eingangshalle hin öffnen. Der Anbau wird direkt mit dem denkmalgeschützten historischen Gebäude verbunden sein und so einen durchgehenden und zusammenhängenden Museumsrundgang schaffen.
Die Renovierungsarbeiten umfassen auch Ausstellungsräume aus den 1950er Jahren, Modernisierungen entlang der Mittelachse des Komplexes und die Modernisierung der Forschungseinrichtungen, einschließlich Labors und Büros.

Die Besucherinfrastruktur wird umfassend verbessert, mit neuen Foyerbereichen, Garderoben, Toiletten, einem Auditorium, einem Restaurant, Verkaufsflächen und erweiterten Einrichtungen für Wechselausstellungen. Zu den umfassenderen Maßnahmen gehört auch ein öffentlicher Landschaftspark mit einem Bistro und einem Innenhof, der als offener öffentlicher Raum dienen soll.
Ausstellungserweiterung in Zahlen

Durch die Renovierung werden sowohl die Ausstellungs- als auch die Nebenflächen erheblich erweitert, sodass etwa 17.000 Antiquitäten in zwei Themenbereichen, 13 Hauptabteilungen und mehreren Unterabteilungen ausgestellt werden können.
Die Ausstellungsfläche für die prähistorischen Sammlungen wird sich von 1.100 auf 2.500 Quadratmeter mehr als verdoppeln, während die Fläche für Wechselausstellungen von 429 auf etwa 1.033 Quadratmeter erweitert wird. Auch die Bildungsräume werden erheblich vergrößert, von 50 auf 178 Quadratmeter.

Die unterstützende Infrastruktur wird entsprechend modernisiert. Die Lagerflächen werden von 3.367 auf 4.296 Quadratmeter vergrößert, die Konservierungslabore werden fast doppelt so groß und die Bibliothek und das Fotoarchiv werden erweitert. Auch die Innenhöfe werden verbessert, um sowohl Bildungsaktivitäten als auch den täglichen Museumsbetrieb zu unterstützen.
Eine umfassendere städtische Rolle
Über das Museum hinaus positioniert die vorläufige architektonische Studie das Projekt als Teil einer umfassenderen städtischen Intervention, die sich über die Gebiete Exarchia, Patission und Metaxourgeio erstreckt.
Der Plan sieht die Schaffung einer neuen kulturellen Achse vor, die das Nationale Archäologische Museum mit der Nationalen Technischen Universität Athen, der Akropolis und Pedion tou Areos verbindet.
In diesem Zusammenhang betrachtet das Kulturministerium die Renovierung nicht nur als eine Modernisierung des Museums, sondern als eine strategische Investition in die kulturelle Infrastruktur und die Stadterneuerung Athens.






